Weiherhus-Kompost AG

Kompost überdeckt die Narben

Vom Unwetter zerstörte Landflächen sollen schnell wieder nutzbar gemacht werden. Ein Hilfsmittel ist der kostenlose Rekultivierungskompost.

Eigentlich wollte der Engelberger Bauer Arnold Hurschler eine Überhöhung in seinem Land, das beim Hochwasser mit Schlamm und Geröll übersät wurde, abtragen und so die Weidefläche ausebnen. «Doch dann musste ich feststellen, dass die Erde nur gerade eine Mächtigkeit von 10 Zentimetern aufweist. Darunter befindet sich von einer früheren Überschwemmung der genau gleiche Aufbau, wie ich ihn nach dem Hochwasser vom 22. August auf dem Land vorgefunden habe.» Wegführen des feinen Sandes kam nicht in Frage. Zu aufwändig und zu kostspielig.

Wieder zuversichtlich

Heute kann Bauer Hurschler wieder zuversichtlich der Zukunft entgegensehen. Kürzlich wurden ihm mehrere Lastwagen von Rekultivierungskompost angeliefert. Diesen hat er auf dem Feld verteilt, «und im nächsten Frühjahr kann ich mit der Aussaat beginnen», freut sich der Jungbauer.

Hilfe als Dankeschön

Gleich nach dem Hochwasser hat die Weiherhus-Kompost AG in Littau den Bauern in Obwalden und Nidwalden sowie den Gemeindebehörden rasch ihre Hilfe angeboten. Seither sind die Lastwagen fast pausenlos im Einsatz, um den Rekultivierungskompost vor Ort zu liefern. «Alleine aus der Region Engelberg, Grafenort und Oberrickenbach hatten wir Anfragen für die Lieferung von rund 3000 Kubikmetern Kompost», erzählt Esther Bürgin, bei der Weiherhus-Kompost AG für den Verkauf und die Administration zuständig. Die Aktion versteht sie und ihre Chefs Theo und Christoph Meierhans «als kleines Dankeschön für die guten Beziehungen, die wir mit den beiden Kantonen pflegen dürfen».
Den jetzt nach Obwalden und Nidwalden gelieferten Rekultivierungskompost bezeichnet Esther Bürgin «als optimalen Bodenverbesserer und Humusersatz. Damit helfen wir, den Schaden in Grenzen zu halten, indem die zerstörten Gebiete so schnell wie möglich wieder nutzbar gemacht werden.». Während die Kompostbezüger im Unterland bereits wieder mit der Aussaat beginnen konnten, müssen die Bauern in höheren Lagen mit dieser Arbeit bis im Frühjahr zuwarten. Bauer Arnold Hurschler spricht von doppelter Arbeit. «Ob die Saat noch aufgeht, ist jetzt im Herbst mit den bereits schon tiefen Temperaturen nicht mehr gewährleistet. Also wartet man besser bis zum Frühjahr ab.» Gekostet hat ihn die Anlieferung des Rekultivierungskompostes nichts. Der Kompost ist gratis und die Lieferkosten hat die Weiherhus-Kompost AG übernommen.

Grüngut als Grundlage

Die Kompostieranlage in Littau liessen Theo und Christoph Meierhans vor zehn Jahren bauen. Seither entsorgt und verwertet die Weiherhus-Kompost AG knapp die Hälfte des im Kanton Luzern anfallenden Grünguts sowie das Grüngut des Kantons Obwalden und einen Teil des Kantons Nidwalden. Heute werden jährlich rund 10'000 Tonnen Grüngut angeliefert. Nach der Sortierung und der Zerkleinerung kommt das Grüngut in eine Intensivrotte, wo hochwertiger Kompost entsteht.

(Quelle: Neue Obwaldner Zeitung vom 10.10.2005 / Autor: Beat Christen)

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