Weiherhus-Kompost AG

Zunahme der Fremdkörper in der Grünabfuhr

In den Kompostieranlagen der Region Luzern wird oft vieles mehr als nur Grüngut angeliefert. Plastik, PET-Flaschen, Glas, Steine, Radios und sogar Batterien: Immer mehr solcher Abfälle landen in der Grünabfuhr. Das ist klar auf die Einführung der Sackgebühr zurückzuführen. Viele verstecken ihren normalen Abfall in der Grünabfuhr, weil diese gratis ist und so weniger Sackgebühr anfällt. Seit Einführung der Sackgebühr werden in unserer Anlage bis zu 30 % mehr Fremdkörper per Grünabfuhr angeliefert als vor der Einführung.

Zusätzliches Personal nötig

Fremdkörper müssen mühsam aus dem Grüngut entfernt werden. Der Mehraufwand ist riesig. Normal genügen sechs Mitarbeiter, welche an den Eingangsbändern die Fremdstoffe aussortieren. Das reicht jetzt aber nicht mehr, eine zusätzliche Person musste angestellt werden. Daneben wurden auch technische Massnahmen ergriffen: Einen Metalldetektor und eine Windsichtanlage, welche kleine Plastikteile aus dem Grüngut saugt. Insgesamt wurden 12 Millionen Franken in die Anlage investiert. Nötig ist das, damit wir unseren Hauptabnehmern Migros und Landi Schweiz weiterhin ein gutes Produkt verkaufen können. Wir können mit unseren Massnahmen garantieren, dass nur einwandfreie Kompostprodukte unsere Anlagen verlassen. Unsere Produkte lassen wir jährlich vom Labor Ufag in Sursee analysieren. Die Resultate liegen jeweils weit unter dem zulässigen Grenzwert.

Schüler sollen Güsel sortieren

Die massive Zunahme von Fremdgüsel in der Grünabfuhr stellt die ganze Separatsammlung in Frage. Dem müssen alle entgegenwirken. Deshalb haben wir alle unsere Liefergemeinden (Kriens, Luzern, Littau, Horw, Ob- und Nidwalden) brieflich auf die Situation aufmerksam gemacht. Die Liefergemeinden müssen die Bevölkerung wachrütteln. Am meisten Sinn würde es machen, die junge Generation zu sensibilisieren. Man könnte etwa Schulklassen an unser Sortierband stellen, und jeder Schüler müsste eine halbe Stunde Grünabfuhr sortieren. So würde die Bevölkerung erzogen.

Das Strasseninspektorat der Stadt Luzern hat bereits reagiert: Mit einer Kampagne will es die Qualität, aber auch die Kompostabfälle steigern. Für die Liefergemeinden ist es auch von finanziellem Interesse, sauberes Grüngut abzuliefern: Wir schicken ihnen den Fremdabfall zurück, den die Gemeinden auf ihre Kosten entsorgen müssen.

(Quelle: Neue Luzerner Zeitung vom 2.6.2004 / Autor: Martin Messmer)

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