Weiherhus-Kompost AG

Torf: Hobbygärtner belasten Umwelt

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Der Abbau von Torf schadet der Natur. Trotzdem kaufen die meisten Hobbygärtner immer noch Blumenerde mit hohem Torfanteil.

Wer seinen Garten oder Balkon frisch bepflanzen will, schleppt derzeit sackweise Erde aus Gartenzentren und Supermärkten nach Hause. Ob Aussaat-, Universal- oder Geranienerde: Für jedes Pflänzchen gibt es eine Spezialerde. Die meisten Gartenerden enthalten Torf. Torf ist begehrt, denn er kann gleichzeitig Wasser und Sauerstoff speichern. Nur: Was für das Pflänzchen gut ist, gilt nicht unbedingt für die Umwelt. Beim Torf ist vor allem dessen Gewinnung hochproblematisch. Torf bildet sich hauptsächlich in Hochmooren. Im jurassischen La Chaux-d'Abel zum Beispiel wurde jahrelang Torf für die Gartenindustrie abgebaut. Seit 1987 ist das Hochmoor geschützt.

Heute importiert die Schweiz das begehrte Material aus Nord- und Osteuropa. Meterhohe Torfschichten werden dort mit Riesenbaggern abgeschaufelt und abtransportiert. Zurück bleiben Mondlandschaften, auf denen kaum noch etwas wächst. Hinzu kommt: Beim Abbau von Torf wird Kohlendioxid freigesetzt. Das verstärkt den Treibhauseffekt. «Weltweit enthalten die Moore etwa die gleiche Menge an Kohlenstoff wie sie in der Vegetation der Erde vorhanden ist. Den Torfabbau kann man mit dem Abbrennen einer Erdöllagerstätte vergleichen», erklärt Andy Siegenthaler von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft.

Garten- und Balkonpflanzenfreunde sollten deshalb torffreie Erde kaufen, meistens sind dies Schweizer Produkte. Biogärtner Martin Dietwyler setzt für seine Pflanzenkulturen seit Jahren auf torffreie Erde. «Meiner Ansicht nach kann man ganz gut auf Torf verzichten. Es gibt Alternativen wie zum Beispiel Kompost oder Molchmaterial, die sogar noch wertvoller sind», sagt Dietwyler. Es geht also auch ohne Torf.

(Quelle: Kassensturz vom 5.4.2005)

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